Es gibt nichts Schöneres, aber auch nichts Schwierigers, als mit einem "weißen Blatt Papier" zu beginnen. Was man aber immer hat, ist das Grundstück mit seiner Umgebung und Orientierung. Und besser als bei diesem Projekt geht es kaum: letztes Haus in einer Sackgasse am Ortsrand mit nicht enden wollendem Grundstück und Blick ins Naturschutzgebiet. Schwierig nur, dass dieser Blick nach Nord-West orientiert ist und man trotzdem gerne die Morgensonne erleben -, die Sonne der Südseite ins Gebäude holen - und die Abendsonne auf der Terrasse genießen möchte. Hinzu kommt das gewünschte Raumprogramm mit verschiedenen Haustechnikvarianten, optische und haptische Vorstellungen und wie immer auch ein Budget, das nach Möglichkeit nicht überschritten werden sollte. Dank ausreichender Zeit für Entwurf samt fortwährender Überprüfung und Optimierung sowie dem blindem Verständnis zwischen Bauherrschaft und Architekt konnten all diese Aspekte berücksichtigt werden. Entstanden ist ein genau zu diesem Ort passendes, modernes Wohnhaus in Holzständerbauweise, mit Ziegeldeckung, einer Mischung aus verputzten und holzbekleideten Fassaden und mit Holz-Alu-Fenstern. Die Wand- und Deckenoberflächen der Wohnräume sind hell und fein gehalten, als Kontrast zu Sichtbeton und Sichtestrich. Holzelemente wie die Treppe oder das "Sitzfenster" zwischen Ess- und Wohnbereich bringen "Wärme" ins Gebäude. Die eigentliche Wärme wird über den Fußboden verteilt und von einer Pelletheizung erzeugt. Eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine Regenwasserzisterne und eine smarte Elektrosteuerung machen die Haustechnik perfekt. Tolles Ergebnis, für eine tolle Familie, die den Architekten nebst Honorar mit eigenem Honig verwöhnt!